機関誌163号(国際誌)特集テーマ(2021年3月15日締切)

機関誌163号(国際誌)特集テーマ

Ankündigung des Sonderthemas für die Ausgabe Nr. 163 der NBG (Internationale Ausgabe, Termin: 15. 3. 2021)



機関誌 Neue Beiträge zur Germanistik, Nr. 163(Internationale Ausgabe)の特集テーマを „Österreichforschung in Japan“ とし,下記の要領で原稿を募集しますので,ふるってご応募ください。原稿の締切は2021年3月15日です。なお,特集以外の原稿もふるってご投稿下さい。

Für die Ausgabe Nr. 163 (Internationale Ausgabe) unserer Zeitschrift planen wir das Sonderthema „Österreichforschung in Japan“.

Einsendeschluss: 15. März 2021



„Österreichforschung in Japan“


Im Jahre 2019 wurde das 150. Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und Österreich gefeiert. Im Herbst desselben Jahres wurde Peter Handke der Nobelpreis für Literatur verliehen. Unversehens zogen Österreich und die österreichische Literatur auch in Japan die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich.
Wenn man in Japan von der deutschen Literatur spricht, meint man die Literatur deutscher Sprache aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, d. h. aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und etlichen kleineren Gebieten wie z. B. Südtirol. Diese Auffassung ist auch in Deutschland weitgehend selbstverständlich. In Österreich dagegen, wenn man dieses heikle Thema einmal vereinfacht darstellen darf, funktioniert der Begriff „österreichische Literatur“ nicht bloß als geographische Eingrenzung, sondern nicht selten als Gegenbegriff zur bundesrepublikanischen Literatur.
Wendelin Schmidt-Dengler, einer der bedeutendsten österreichischen Germanisten, schrieb zu dieser Frage: „Die Literatur aus Österreich ist gewiss zum überwiegenden Teil in deutscher Sprache abgefasst, aber sie gehorcht auf Grund der historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ganz anderen Gesetzen, auch im Bereich der reinen Form und des Inhalts.“ Nicht wenige österreichische Germanisten haben diese Auffassung übernommen.
Als repräsentative „österreichische Schriftsteller“ könnte man wohl die folgenden Namen nennen: Grillparzer, Stifter, Nestroy, Schnitzler, Hofmannsthal, Trakl, Bachmann, Bernhard usw. Andererseits werden Autoren wie Kafka, Rilke, Canetti oder Celan nur begrenzt als „Österreicher“ anerkannt, und viele Literaturwissenschaftler rechnen den einen oder anderen von ihnen nicht zur österreichischen Literatur.
So ist der Begriff „österreichische Literatur“ instabil und schwankend, und dahinter schweifen verschiedene Sehnsüchte oder Illusionen wie z. B. der „Habsburgermythos“ oder die „Identitätskrise“ eines kleinen Landes.
Die Germanisten in Japan könnten dieses Thema nicht nur aus räumlicher, sondern auch aus historisch-politischer Distanz und daher unter neuen Aspekten betrachten und analysieren.
Die eingereichten Aufsätze sollten dabei die spezifisch „österreichischen“ Perspektiven in der einen oder anderen Weise berücksichtigen, auch wenn sie sich mit einzelnen Autoren beschäftigen. Natürlich gehören auch nicht-literarische Genres wie Sprache (Linguistik), Landeskunde (Didaktik), Musik, bildende Kunst, Film usw. zum Themenspektrum des Bandes, sofern ein starker Österreich-Bezug besteht.

* Bitte berücksichtigen Sie vor Einsendung Ihres Dokuments die „Bestimmungen zum Modus der Anmeldung und zur Form der Typoskripte für Neue Beiträge zur Germanistik“ auf unserer Homepage.

**Die fertigen Texte sind bis zum 15. März 2021 an folgende E-Mail-Adresse zu senden: URL: www.jgg.jp/mailform/beitrage/index.html


Willkommen sind selbstverständlich auch Beiträge ohne Bezug auf das Sonderthema.

Herausgebergremium der Neuen Beiträge zur Germanistik