機関誌161号(国際誌)特集テーマ(2020年3月15日原稿締め切り)

機関誌161号(国際誌)特集テーマ

Ankündigung des Sonderthemas für die Nummer 161 der NBG (Internationale Ausgabe, Termin: 15. 3. 2020)



機関誌 Neue Beiträge zur Germanistik, Nr. 161(Internationale Ausgabe)の特集テーマを „Yoko Tawada - Poetologie der Exophonie“ とし,下記の要領で原稿を募集しますので,ふるってご応募ください。原稿の締切は2020年3月15日です。なお,特集以外の原稿の応募も歓迎いたします。

Für die Nummer 161 (Internationale Ausgabe) unserer Zeitschrift planen wir das Sonderthema „Yoko Tawada - Poetologie der Exophonie“.

Einsendeschluss: 15. März 2020




„Yoko Tawada - Poetologie der Exophonie“


Literatur ist im Allgemeinen ein Begegnungsort der Kulturen, wo durch den Kontakt mit heterogenen Elementen neue kreative Impulse entstehen. Diese Dynamik ist überaus wichtig, denn ein Bewusstsein von der Identität der eigenen Kultur bildet sich erst durch die Berührung mit dem Fremden heraus und jedes Selbstbild ist zugleich ein Bild der Anderen. In diesem Sinne ist auch die sogenannte „Nationalliteratur“ immer schon heterogen in sich selbst. Heutzutage ist das grenzüberschreitende Moment der Literatur noch wichtiger geworden, zumal die Präsenz der AutorInnen mit Migrationshintergrund im deutschsprachigen Raum immer größer wird.
Yoko Tawada ist gewissermaßen ein Präzedenzfall in der deutschsprachigen Literaturgeschichte, indem sie sich parallel in zwei Sprachen als japanische und als deutsche Autorin etabliert hat. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehören der Akutagawa-Preis (J), der Kleist-Preis (D), National Book Award (USA) u.v.m. Sie wurde zwar oft im Bereich der Migrationsliteratur betrachtet, besser aber wäre sie vielleicht als eine der BegründerInnen einer interkulturellen bzw. transkulturellen Literatur anzusehen. Auch als Theoretikerin der „Exophonie“ hat sie einen bedeutenden Beitrag zur aktuellen wissenschaftlichen Auseinandersetzung innerhalb der Weltliteratur gemacht. Gerade heute, wo sich Intoleranz und Xenophobie international wieder weiter ausbreiten, ist es höchste Zeit, die Literatur und Literaturtheorie von Yoko Tawada neu zu betrachten und zu analysieren.
In dieser Sondernummer wollen wir vielfältige Aspekte ihrer Werke behandeln und erörtern, wozu Themen wie die folgenden gehören könnten:
Sprachliche Erneuerungen bzw. Avantgarde; Erschütterung des sprachlichen Kanons; Transzendierung der Nationalliteratur und Erneuerung oder Erweiterung der Diskussion um Weltliteratur; grenzgängerische Szenen zwischen Kulturen und Nationen; Überlegungen zu Europa; Leben, Denken und Empfinden im Zwischenraum zwischen den beiden Kulturen; Übersetzung als Poetologie und Entdeckung; Selbst-Übersetzung als neue literarische Strategie; Assoziationen und narrative Strukturen aus der Neuzusammensetzung sinojapanischer Schriftzeichen; Fremdheit als kreativer Antrieb zur Literatur; das Problem FUKUSHIMA; die Körperlichkeit der Sprache; Verwandlungsmotive; ein modernes Verhältnis zum Surrealismus und zu surrealistischen Vorstellungen; Gender-Fragen; Genderlosigkeit; Dramaturgie und Performance; Perspektivenwechsel; metaphorische Merkmale; vergleichende Studien mit anderen interkulturellen AutorInnen; transversale bzw. intertextuelle Elemente; Einordnung in Migrationsliteratur oder interkulturelle Literatur, u.a.
Wir freuen uns auf zahlreiche interessante Beiträge.

* Bitte berücksichtigen Sie vor Einsendung Ihres Dokuments die „Bestimmungen zum Modus der Anmeldung und zur Form der Typoskripte für Neue Beiträge zur Germanistik“ auf unserer Homepage. Willkommen sind selbstverständlich auch Beiträge ohne Bezug auf das Sonderthema.

Herausgebergremium der Neuen Beiträge zur Germanistik