<慶應義塾大学>科研費シンポジウム "Die Frag-Würdigkeit des Menschen"のご案内
Die Frag-Würdigkeit des Menschen


Das 1. Symposium des JSPS-Forschungsprojekts:
„Human Project“ — Die Rekonstruktion der Anthropologie aus kulturgeschichtlicher Perspektive


5. und 6. November 2010
Keio Unviersity (Mita-Campus)
Im Seminarraum im 4. Stock des Ostgebäudes


PROGRAMM

5.November (Fr.) (Moderation: Kanichiro OMIYA)

15.00-15.15
Kanichiro OMIYA (Keio, Tokyo): Begrüßung

15.20-16.20
Uta STÖRMER-CAYSA (Mainz): Wer ist und was tut der vorbildliche Mensch? Der Held und seine Welt im mittelalterlichen Roman

(Kaffeepause)

16.35-17.35
Yoshiki KODA (Keio, Tokyo): Überwindung der zweiten Natur. Zwei Rezeptionsmodelle der Aristotelischen Gewohnheitslehre in der mittelalterlichen Philosophie

(Empfang)

6. November (Sa.) (Moderation: Josef FÜRNKÄS/ Yoshiki KODA )

10.00-11.00
Kanichiro OMIYA: Die Wiederbelebung der Anthropologie in den 1920er Jahren

(Kaffeepause)

11.15-12.15
Peter MATUSSEK (Siegen): Humanismus 2.0. Zur Historischen Anthropologie der Prosumentenkultur

(12.15-14.30: Mittagspause)

14.30-15.30
Yuji NAWATA (Chuo, Tokyo): „Human Project“ in der japanischen Moderne

(Kaffeepause)

15.45-16.45
Mario KUMEKAWA (Keio, Tokyo): Goethe und Buddhismus. Die Erleuchtung und die Vervollkommnung der Menschheit

(Kaffeepause)

17.00-18.00
Josef FÜRNKÄS (Keio, Tokyo): Amor mundi – Anthropologie nach Hannah Arendt
Anschließend: Schlussdiskussion (bis ca. 18.30)

(Party)

*Alle Namen sind ohne akad. Titel angegeben.
Sprache: Deutsch


Die Themenbeschreibung des Symposiums „Die Frag-Würdigkeit des Menschen“

Keio University


Im Hinblick auf die Vielfalt im Verständnis vom Menschen, welche jedem Versuch, einen einzigen, umfassenden und damit allgemeinen Begriff des Menschlichen zu gewinnen, mit guten faktischen Gründen stets im Weg steht, liegt es nahe, unser erstes Symposium mit Fragen nach der Frag-Würdigkeit der Menschen zu beginnen.
Überhaupt existiert der Mensch nicht. Im grammatischen Kollektivsingular meint er zumeist entweder ein humanitäres „Ideal“ unter Ausschluss des rückständigen, barbarischen Wilden oder umgekehrt eine von der bloßen Natur abweichende Existenz, die sich über sich selbst hinaus, d.h. sogar bis ins Unmenschliche, wagt.
Dies bedeutet jedoch weder Konfusion noch Aussichtslosigkeit einer heutzutage noch relevanten Anthropologie, sondern eher deren Bedarf, nämlich die Not, die Frage nach dem Menschen aufs Neue zu stellen. „Mensch“ bezeichnet eine immer fragwürdige und des Fragens würdige Existenz, was eben zu seinem diskursiven Wesen gehört.
Dem Begriff „Mensch“ wird somit in unserem Forschungsprojekt nicht das ,Subjekt’ unterstellt (!), sondern er soll vor allem eben als ,Projekt’ (V. Flusser) betrachtet werden, welches erst im jeweiligen anthropologischen Diskurs allmählich und vorläufig Gestalt annimmt, um sich alsdann wieder in Frage stellen zu lassen. Der einstige Allgemeinheitsanspruch ist auch in historischen Sequenzen diskursanalytisch zu relativieren.
Unter dem Thema „Die Frag-Würdigkeit des Menschen“ wollen wir sowohl historische Fragestellungen verschiedener Zeitalter von der Antike, dem europäischen Mittelalter, der Renaissance, der Romantik um 1800 bis zu den alten ,neuen Medien’ um 1900 unterbringen als auch zeitgenössische Problemfassungen, wie z.B. jene Diskussionen über die (gen)technologische Verbesserung des Menschen.