<慶應義塾大学・首都大学東京>第5回中世コロキウムのご案内
日本独文学会会員の皆さま

このたび第5回中世コロキウムとワークショップを開催することとなりました。ご関心をお持ちの方は、是非ご参加くださいますようご案内申し上げます。

Einladung zum 5. Mittelater-Kolloquium
„Geschichtlichkeit und Fiktionalität in der Literatur des deutschen Mittelalters“


Zeit: Donnerstag, 19. März 2015, 10:30 Uhr (Workshop)
Freitag. 20. März 2015, 10:00 Uhr (Kolloquium)
Ort: Keio-Universität/ Mita, Higashi-kan, Seminarraum (4. Stock)

第5回 中世コロキウム『ドイツ中世文芸における歴史性と虚構性』

日時:2015年3月19日(木)10:30- (ワークショップ)
2015年3月20日(金)10:00- (コロキウム)
場所: 慶應義塾大学 三田校舎 東館4階セミナー室


 Wegen des wachsenden Interesses an der Orientierung des eigenen Standorts in Raum und Zeit wurde im Mittelalter eine Reihe von Texten hervorgebracht, die historische Vorgänge oder Figuren behandeln. Die Geschichtsvorstellung, die man aus solchen Texten ablesen kann, ist eine völlig andere als heute und ein ständiges Diskussionsthema der Mediävistik. Vor dem und im Mittelalter gab es einerseits eine volkssprachliche mündliche Geschichtsüberlieferung für die illiterate Kriegsadelsschicht, die aus historischen Kernen entwickelte Geschichte in der Form der Heldensage tradierte, andererseits gab es auch die schriftliche Geschichtsüberlieferung, die zur lateinischen Schriftkultur der Kleriker gehört und eine lange Tradition bildet; es gab nämlich im Mittelalter zwei Geschichitsüberlieferungen parallel, die historisches Wissen in sich bewahren. Sie entfalteten sich auf verschiedenen Ebenen, daher unterscheiden sich die Überlieferungsmechanismen solchen Wissens von selbst. Dieser Unterschied zeigt sich besonders darin, was man in den jeweiligen Geschichtskonzepten für „verbürgt“ gehalten hat. Während in der Geschichtsschreibung dem schriftlich Überlieferten, was die heilsgeschichtliche Konstruktion oder Reichsgeschichte darstellt, die Geschichtlichkeit zugeschrieben wurde, verbindet sich bei der mündlichen Geschichtsüberlieferung die Verbürgtheit des Textes mit der kollektiven Memoria einer Gemeinschaft; „dass man gehört hat und dadurch kennt und glaubt“ ist das wichtigste Kriterium für die Geschichtlichkeit des Erzählten. Die beiden Geschichtsüberlieferungen hatten nämlich eine jeweils eigene Verbürgtheitslogik der Geschichtlichkeit, und die in der Volkssprache geschriebenen Geschichtsdichtungen des deutschen Mittelalters belegen Kontakte und Interferenzen der beiden Geschichtsüberlieferungstraditionen. In unserem Kolloquium sollen die unterschiedlichen Aspekte der Geschichtlichkeit in der Literatur des deutschen Mittelalters durch Fallstudien verschiedener Texte erhellt und darüber diskutiert werden, wie sich Geschichtlichkeit – oder Ungeschichtlichkeit und daraus unvermeidlich abzuleitende Fiktionalität in der Literatuer des deutschen Mittelalters, die Kontaminationen verschiedener Geschichtskonzepte enthält, nachweisen lassen.

Donnerstag, 19.3.2015
10:30-12:00
Workshop I:
Das moderne abstrakte Deutsch gegründet auf der deutschen Mystik des späten Mittelalters (Leitung: Prof. Dr. Albrecht CLASSEN und Prof. Dr. Yoshiki KODA)
14:00-17:00
Workshop II:
Die Geschichtlichkeit der Heldendichtung (Leitung: PD Dr. Cordula KROPIK)

Freitag, 20.3.2015
Mittelalter-Kolloquium:
„Geschichtlichkeit und Fiktionalität in der Literatur des deutschen Mittelalters“
10:00-12:00
PD. Dr. Cordula KROPIK (Universität Jena): Dietrich von Bern, der getreue Eckart und der Venusberg. Mittelhochdeutsche Heldendichtung zwischen Geschichtlichkeit und Fiktion
Ass. Prof. Dr. Jun YAMAMOTO (Tokyo Metropolitan Universität): Geschichtskonzept in der genealogischen Vorgeschichte von „Dietrichs Flucht“
14:00-17:00
Prof. Dr. Albrecht CLASSEN (University of Arizona): Historische und mythische Gestalten in der Literatur des deutschen Mittelalters – Alexander der Große, Karl der Große und König Artus
Prof. Dr. Yoshiki KODA (Keio Universität): Fiktion, Illusion, Konversion bei Meister Eckhart
Prof. Dr. Manshu IDE (Rikkyo Universität): Mittelalterliche Geschichte in der Kaiserchronik
Schlussdiskussion

ワークショップのための配付資料がございます。事前にご連絡をいただければ幸いです。なお、ワークショップのみ、もしくはコロキウムのみの参加も歓迎いたします。皆様のご参加をお待ちいたします。
Für die Teilnahme ist eine Voranmeldung zu empfehlen. Sie erhalten dadurch Arbeitsmaterial für den Workshop. Die Teilnahme nur am Workshop oder Kolloquium ist auch willkommen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Jun YAMAMOTO 山本 潤(首都大学東京) jun-y[AT]aurora.ocn.ne.jp
Yoshiki KODA 香田 芳樹(慶應義塾大学)

※本コロキウムは慶應義塾大学スーパーグローバルプログラム(海外副指導教授制度)および科学研究費若手(B)研究課題番号24720154(JSPS-Forschungszuschuss Scientific Research B, Nr. 24720154)を活用して開催されます。