<慶應義塾大学>アンドレアス・ベッカー氏講演「小津安二郎の映画」のお知らせ
Freundliche Einladung zum Gastvortrag

von


Dr. Andreas Becker (Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Yasujirō Ozus Filme. Eine komparative Perspektive


am Freitag, den 17. Oktober 2014
Sitzungsraum am 4. Stock des Südgebäudes (南館4階会議室),
Mita-Campus, Keio Universität, Tokyo
Zeit: 16.30-18.00
Kostenlos / ohne Anmeldung

Abstract

Der Vortrag skizziert eine komparative Sicht auf Yasujirō Ozus Werk. Dabei soll die Vielschichtigkeit des (kulturellen) Rezeptionsprozesses und seiner Voraussetzungen in den Blick rücken. Ozus besonderer Stil bildet sich aus einer intensiven Auseinandersetzung und genauen Kenntnis des europäischen und amerikanischen Films und seiner kulturellen Prämissen in den 1930er Jahren aus. Seit dieser Zeit kombiniert Ozu westliche Inszenierungsformen und dramaturgische Verfahren mit den Stilformen der klassischen japanischen Künste (Kabuki-Theater, Nō-Theater, Ukiyo-e, shodō). Seine stilistische Eigenart besteht gerade darin, dass er es vermochte, Verfahren der japanischen Ästhetik in die Bildkultur des Films zu übertragen und dort zu aktualisieren und weiter zu entwickeln.
Am Beispiel der Zeitdarstellung in Ozus berühmten Tōkyō monogatari (東京物語, 1953) soll dargestellt werden, wie unterschiedlich die Prämissen der Kulturen sind und wie Ozu Zeit und Zeitlichkeit auf eine neuartige und besondere Weise stilistisch inszeniert. In einem zweiten Schwerpunkt des Vortrags wird die Besonderheit des Schauspiels von Setsuko Hara thematisiert. Hara arbeitete mit vielen berühmten Regisseuren, unter anderem mit Ozu, Akira Kurosawa und Mikio Naruse. Exemplarisch wird durch den Vergleich das Besondere Ihres feinen Spiels und ihrer Mikrogestik dargelegt.

Kurze biobibliographische Information
Andreas Becker ist seit Juli 2014 Leiter des DFG-Projekts Yasujirō Ozu und der westliche Film. Eine komparative Analyse am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er ist Mitherausgeber von Japan-Europa. Wechselwirkungen zwischen den Kulturen im Film und den darstellenden Künsten (2010) und hat sich als Autor von Erzählen in einer anderen Dimension. Zeitdehnung und Zeitraffung im Spielfilm (2012) und Perspektiven einer anderen Natur. Zur Geschichte und Theorie der filmischen Zeitraffung und Zeitdehnung (2004) mit der Zeitdarstellung im Film aus phänomenologischer Sicht beschäftigt. In letzter Zeit sind Aufsätze zu Doris Dörrie, Edmund Husserls Bildtheorie sowie zu Walter Benjamins Begriff des Optisch-Unbewussten erschienen.

Arbeitsschwerpunkte sind der japanische Film, die phänomenologische Film- und Kulturtheorie und die komparative Ästhetik.

Kontakt: kkentaro_at_flet.keio.ac.jp